- Sheets of Sounds
- Sheets of Sounds[englisch/amerikanisch, ʃiːts əv saʊnds; sinngemäß »Klangflächen«], 1) von dem amerikanischen Jazzkritiker Ira Gitler geprägter Begriff für eine von John Coltrane (1926-1967) entwickelte Spielweise auf dem Tenorsaxophon. Coltrane blies in der zweiten Hälfte der Fünfzigerjahre die über den modalen Leitern (Modal Jazz) gebildeten, auch alterierten Akkorde in rasenden, rhythmisch kaum notierbaren Arpeggien, sodass das Klangergebnis einem gleichzeitig erklingenden Akkord ähnelte. »Die Noten jagten einander so schnell und mit so viel Ober- und Untertönen, dass sie die Wirkung eines Pianisten hatten, der schnell viele verschiedene Akkorde anschlägt, aber es dabei doch fertig bringt, bestimmte einzelne Noten und ihre vibrierenden Untertöne zu artikulieren« (Leroi Jones, zit. n. J. E. Berendt, Das Jazzbuch, Frankfurt/Main 1994, 157).2) breit angelegte, meist ohne begleitende Rhythmusfiguren versehene Klangflächen in meditativer Rock- und Jazzmusik, Ende der Sechziger-/Anfang der Siebzigerjahre anzutreffen; ein Stilmerkmal elektronischer Rockmusik.
Universal-Lexikon. 2012.